Die Dioscuri

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Ursprünge des Mythos

Dioscuri (von Dioskuroi, d. h. „Söhne Gottes“) ist der Name, unter dem Castor und Pollux, Söhne von Zeus und Leda, der Frau von Tindaro, dem König von Lacedaemon, bekannt sind. In der Nacht, in der die Dioskuren gezeugt wurden, schloss sich auch Leda ihrem Mann an und aus dieser Nacht der Liebe wurden neben Kastor und Pollux auch Elena und Klytämnestra geboren. Unter den Alten herrschte Uneinigkeit darüber, welches der Kinder aus dem Samen des Gottes und welches stattdessen aus dem von Tindaro geboren wurde. Am Ende wurden sie Zeus, Pollux und Helena zugeschrieben, die daher als unsterblich galten, und Tyndareus, Castor und Clytemnestra, die als sterblich galten.

Auch die beiden Brüder wurden gerufen Tyndaridesoder Söhne von Tindaro.

Castor gilt als sehr guter Pferdebändiger und Pollux gilt als ausgezeichneter Boxer.

Ihre Legende ist geprägt von der großen Bruderliebe, die sie ein Leben lang verband und die auch nach ihrem Tod anhielt. Sie waren unzertrennliche Freunde und als nach einem Hinterhalt Castor getötet und Pollux verwundet wurde, rief Zeus Pollux mit auf den Olymp. Er lehnte die Unsterblichkeit ab, wenn nicht auch sein Bruder Castor dasselbe Schicksal erlitten hätte. Zeus war von dieser brüderlichen Liebe beeindruckt und versprach ihnen, immer zusammen zu bleiben, eines Tages im Olymp und eines Tages unter der Erde, in der Unterwelt. Dann sehen wir die beiden Helden, die unsterblich gemacht wurden und für immer sowohl im Licht als auch in der Dunkelheit leben.

Römische Münze, die den römischen Kaiser Marcus Aurelius Valerius Maxentius (278-312) und die Dioscuri darstellt

Die Dioskuren galten wie auch die indigenen Palici als Beschützer gefährdeter Menschen, wurden im Kampf oder bei starkem Sturm angerufen und wurden von Seeleuten besonders verehrt. Es ist kein Zufall, dass die zweizackigen Feuer von St. Elmo „Dioskuren“ genannt wurden, die von den Seeleuten als glückverheißend galten.

Hinweis: Die Brände von Sant'Elmo hatten wahrscheinlich einen elektrostatischen Ursprung. Tatsächlich konnte man sie bei schweren Stürmen auf den Masten von Schiffen sehen, und in gewisser Weise waren sie ein Zeichen dafür, dass der Sturm bald zu Ende ging

 Der Mythos in Sizilien

In Sizilien nahm der Kult der Dioscuri den indigenen Kult der Palici auf. Zu Agrigentowurden die Überreste eines Tempels aus dem fünften Jahrhundert gefunden. Chr., vielleicht ihnen gewidmet, wo die Theoxenie gefeiert wurden, Feste, bei denen man glaubte, dass die Dioskuren am öffentlichen Bankett teilnahmen und mit dieser Aktion einen Bündnispakt mit den Teilnehmern schlossen [Ciaceri Emanuele: Culti e Miti dell' Antica Sicilia p. 296].

Tempel von Castor und Pollux – Agrigent (Foto: Ignazio Caloggero)

Es ist wahrscheinlich, dass der Kult der Dioscuri auch a existierte Tindari. Der Name der Stadt selbst leitet sich tatsächlich von Tindaridi ab, einem Namen, unter dem auch die Dioscuri bekannt waren. Tatsächlich wurde eine Darstellung der Dioscuri in einem Schwarz-Weiß-Mosaik in einem Raum in einem thermischen Gebäude in Tindari gefunden, wahrscheinlich aus dem zweiten Jahrhundert, das durch Ausgrabungen nach 1949 ans Licht kam.

Auch der Fund von Münzen würde auf die Präsenz des Kults hinweisen in Syrakus, Catania und Palermo [Emanuele Ciaceri: Kulte und Mythen des antiken Sizilien p. 301].

Die archäologischen Funde der letzten Jahre haben auch die Existenz des Dioscuri-Kultes in den Städten von gezeigt Soluntum, wo eine sie darstellende Tafel gefunden wurde, und von Akray wo zwei Statuen gefunden wurden, die die Gottheiten darstellen.

Auch für die Dioscuri mangelt es nicht an Verbindungen zu den Heiligen des Christentums. Sie haben zusammen mit Asklepius dazu beigetragen, das Bild der Heiligen zu formen Cosimo und Damiano, die beiden Medizinbrüder starben im XNUMX. Jahrhundert als Märtyrer. und dann als Beschützer der Kranken angesehen. Wenn man den Ursprung des Namens Damiano analysiert, erkennt man, dass er vom griechischen „Damasos“ abgeleitet ist, was „Bändiger“ bedeutet, und dass Castor, einer der Dioskurenbrüder, ein geschickter Bändiger war. Die Dioskuren waren Beschützer der Seefahrer und in Sizilien u. a PalermoSogar die Heiligen Cosimo und Damiano galten als Beschützer der Fischer. Im 1894. Jahrhundert sei das Fest der Heiligen Cosimo und Damiano in Palermo angeblich aus Gründen der öffentlichen Sicherheit abgesagt worden, und gerade die Fischer hätten es XNUMX durch Druck auf die Behörden geschafft, das Fest zu verhindern Fest wiederhergestellt.

Auszug aus dem Buch“ Kulte des antiken Siziliens” von Ignazio Caloggero ISBN: 9788832060102 © 2022 Centro Studi Helios srl

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